Rückblick auf den GFK-Tag 2025: Verbindung, Tiefe und Lebendigkeit – ein Tag, der bewegt hat
03.11.2025 - 03.11.2025
Knapp 100 Menschen kamen beim GFK-Tag im Gerhard-Mercker-Zentrum in Göttingen zusammen, um die Haltung und Praxis der Gewaltfreien Kommunikation nicht nur kennenzulernen, sondern wirklich zu erleben – mit dem Körper, dem Herzen und im Austausch mit anderen. Der GFK-Tag 2025 liegt nun schon fast zwei Monate zurück. Meine Erinnerungen sind noch sehr lebendig, denn für mich war es ein Tag voller echter Begegnungen, mutiger Selbsterforschung und berührender Impulse.
Schon beim gemeinsamen musikalischen Beginn spürte ich, dass hier ein besonderer Raum entsteht: In mir wuchs Euphorie; ich fühlte mich verbunden mit mir selbst und den Menschen um mich herum.
Workshops mit Vielfalt und Tiefe
Insgesamt zehn Workshops spiegelten die Lebendigkeit der Gewaltfreien Kommunikation wider:
Am Vormittag reichte das Spektrum von der obligatorischen Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation, über den berührenden Workshop zum heilsamen Umgang mit der eigenen Scham bis hin zur Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation im Berufs- und Familienleben. Ein weiterer Workshop widmete sich dem Thema inneren und äußeren Friedens.
Am Nachmittag wurden vor allem kreative, bewegungsbasierte und tiefenpsychologisch inspirierte Formate angeboten: Bewegung, Übungen fürs Nervensystem und „Playfight“ zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig Gewaltfreie Kommunikation erlebt werden kann: sinnlich, körperlich, spielerisch. Zwei weitere Workshops widmeten sich der Bedeutung und der Schönheit menschlicher Bedürfnisse.
Schon die Vielfalt der Workshops zeigte: Gewaltfreie Kommunikation ist mehr als ein Kommunikationsmodell, sie ist ein Erfahrungsweg, der alle Bereiche meines Lebens berührt. Bei so vielen inspirierenden Themen war ich hin- und hergerissen. Am liebsten hätte ich mich zerteilt, um überall dabei zu sein und zu lernen. Letztlich entschied ich mich für den Workshop zum Thema Scham bei Bärbel Klein und war besonders beeindruckt, wie schnell vorher „fremde“ Menschen, peinliche und schmerzhafte Erinnerungen miteinander teilten und in konstruktive neue Impulse verwandelten.
Gemeinschaft in der Pause
Die Mittagspause nutzte ich, um bei leckerer Suppe und strahlender Sonne meine Neugier zu stillen und zu erfahren, was andere Menschen in anderen Workshops erlebt hatten. Ich plauderte mit langjährigen FreundInnen und führte tiefe Gespräche mit Menschen, die ich gerade erst kennengelernt hatte. Besonders lebendig erinnere ich mich noch heute an die Vielfalt der Begegnungen, an inspirierende Gespräche, herzhaftes Lachen und ehrliches Interesse. Und wie so oft bei Präsenzveranstaltungen sind auch hier in der Pause besonders schöne Verbindungen entstanden.
Miteinander gestalten
Am Nachmittag hatte ich die besondere Gelegenheit, gemeinsam mit meiner Kollegin Anja Tiggesmeier unser erstes gemeinsames Projekt zu Gewaltfreier Kommunikation und Playfight anzubieten. Entsprechend war ich schon Tage vorher ganz schön aufgeregt. Dieses Gefühl legte sich ziemlich schnell mit Beginn des Workshops: Auch Menschen, die noch nie von Playfight gehört hatten, ließen sich ein, rangelten voller Freude und bauten Berührungsängste ab. Diese Offenheit der TeilnehmerInnen, ihr Mut, sich auf etwas Neues einzulassen, und das gemeinsame Spielen und Erleben schufen eine dichte Atmosphäre aus Verbindung, Tiefe und echter Freude. Für mich war es eine kraftvolle Zeit des gemeinsamen Lernens und am Ende war ich unheimlich begeistert und erfüllt.
Ein Tag, der nachwirkt
Was vom Tag bleibt, ist vor allem Verbindung, Gemeinschaft und Dankbarkeit. Nach dem gemeinsamen Abschluss am Abend ging ich berührt, gestärkt und inspiriert nach Hause, mit neuen Impulsen, innerer Klarheit und dem Wunsch nach mehr. Und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht allein war.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal am 14. November 2026.
Caroline Spangenberg
Rückblick auf den GFK-Tag 2025: Verbindung, Tiefe und Lebendigkeit – ein Tag, der bewegt hat
